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Aktuelles aus dem Fachbereich

Brüssel Online -

Die Abschlussklassen der Freiherr-vom-Stein Schule gehen viral 
Ein Rundgang durch das Europaparlament in Brüssel und ein Treffen mit einem Mitglied des Europäischen Parlaments waren geplant für die Klassen des Jahrgangs 10 der Freiherr-vom-Stein Schule in Hünfelden. Aufgrund der Corona-Pandemie fand diese Fahrt leider nur online statt. 

Organisiert vom stellvertretenden Schulleiter und PoWi-Lehrer Dietmar Langusch trafen sie die drei Klassen stattdessen per Videokonferenz im Europaparlament in Brüssel. Frau Hicks vom Besucherdienst begrüßte die Schülerinnen und Schüler. Die beiden Abschlussklassen des Realschulzweigs nahmen von der Schule aus an der Führung teil, die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Gymnasialszweigs von zu Hause. Zu Beginn wurden die verschiedenen Institutionen der europäischen Union, ihre Aufgaben und Arbeitsweise vorgestellt. Bei einem virtuellen Rundgang mithilfe von Videosequenzen konnten die Klassen einen Eindruck vom Parlamentsgebäude, dem Plenarsaal und der Arbeitsweise des Parlaments gewinnen. Besonders beeindruckend war hier die Anzahl der Dolmetscherkabinen. 

Im Anschluss stand der Abgeordnete der Freien Wähler, Engin Eroglu, den Schülerinnen und Schülern über eine Stunde Rede und Antwort. Die Fragen reichten von Persönlichem wie „Wohnen Sie immer in Brüssel oder pendeln Sie?“ über die Themen Umwelt- und Klimapolitik bis hin zur europäischen Flüchtlings- und Außenpolitik. Einen besonderen Treffer landete ein Schüler mit seiner letzten Frage nach der Haltung des Europaparlaments zu „Uiguren-Frage“. Hier wurde den Klassen bewusst, dass Herr Eroglu seinen Job als Politiker sehr ernst und auch persönlich nimmt. Er antwortete offen und ehrlich und teilweise auch sehr persönlich auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Besonders interessiert waren die Klassen auch an seiner Haltung zur Covid-19-Impfung und dem Vorgehen der Europäischen Union. Im Nachgang erklärten die Klassen, dass es für sie schon etwas Besonderes gewesen sei, dass ein Abgeordneter des Europäischen Parlaments sich so viel Zeit nur für sie und ihre Fragen genommen habe. 


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Teilnahme am Online Planspiel des hessischen Landtags

Am Montag den 9. November 2020 absolvierte die Klasse 10G, unter der Leitung ihres PoWi Lehrers, Dietmar Langusch, ein brandneues Planspiel des Hessischen Landtages. Hauptthema dieses Planspiels war die Digitalisierung der hessischen Schulen. Sollte man Laptops oder Tablets beschaffen? Wie stellt man wiederum sicher, dass mit diesen vorsichtig und nachhaltig umgegangen wird?

Zu Beginn des Planspiels wurde jedem Schüler/in ein(e) bestimmte(r) Abgeordnete(r) mit entsprechender Partei zugeordnet. Die Schüler hatten dann 1 Stunde Zeit um sich „ihrer“ Rolle, Meinung und Position bewusst zu werden. Danach ging es dann auch schon direkt in eine Fraktionssitzung, in der man die Forderungen seiner Partei im Bezug auf die Digitalisierung diskutierte. Am Ende hatte man eine Liste mit Argumenten, wie auch einen groben Gesetzentwurf, mit welchem man dann, im Plenum, mit seinem Ausschuss zusammentrat.

Insgesamt gab es zwei Ausschüsse. Der Digitalausschuss bestehend aus den Schülern/innen die durch das derzeitige Wechselverfahren in der Schule präsent waren. Der Schulausschuss bestand dem zufolge aus den Schülern, welche sich von zuhause via Zoom dazuschalteten. Während der Plenarsitzung wurde viel debattiert, da jede einzelne Partei möglichst viele ihrer Ansichten in den Entwurf mit einbringen wollte. Am Ende traf man aber überall erfolgreich einen Kompromiss, welcher mehr oder weniger den Meinungen der unterschiedlichsten Parteien entsprach. Der Klasse wurde an diesem Tag spielerisch klar, wie schwer Politik, aber auch das Finden von Kompromissen ist. Insgesamt war das Projekt „Experience Democracy“ ein voller Erfolg und ist, von allen Seiten, absolut empfehlenswert. 

Dieser Bericht wurde von Henrik Sponer, Lilith Hübsch und Ilja Müller (alle 10G) verfasst.

Die Bilder wurden uns zur Verfügung gestellt durch das Referat Bildung des Hessischen Landtags.


Unter dem folgenden Link kann man auf der Jugendseite des Hessischen Landtags auch ein Video über die Auftaktveranstaltung sehen:

https://hessischer-landtag.de/jugend/video-zum-online-planspiel-experience-democracy



30 Jahre danach – wie Menschen über das geeinte Deutschland denken
Freiherr-vom-Stein-Schüler*innen befragen Bürger nach ihrer Ansicht


Am 9. November 1989 geschah etwas schier Unglaubliches: die Berliner Mauer öffnete sich. Monatelang waren die Bürger der DDR zuvor friedlich für Freiheit und Demokratie in den großen Städten auf die Straße gegangen, nicht ohne Erfolg!
Nach 28 Jahren der Abschottung ging es von nun an in großen Schritten in Richtung Einheit der beiden deutschen Staaten voran.
Für Erwachsene der Jahrgänge 1968 und älter ein unfassbares und unvergessliches Erlebnis, für heutige Schüler*innen ein Thema in den Fächern Geschichte und Politik.
Das runde Jubiläum nahmen die Klasse 9G der Freiherr-vom-Stein-Schule Dauborn gemeinsam mit ihren Lehrern Dietmar Langusch und Rolf Dettling zum Anlass, sich genauer zu informieren und eine Umfrage zu erarbeiten. Gibt es doch in letzter Zeit zunehmend Diskussionsbedarf über den Stand der Wiedervereinigung. Ist Deutschland wieder zu einem Volk geworden? Wie denken Politiker, Lehrer, Eltern und Mitschüler darüber?
In einer Online-Umfrage hatten die genannten Gruppen Gelegenheit, anhand von 19 Fragen ihre Ansicht zu äußern. Die Fragen bezogen sich auf verschiedene Aspekte der Politik, zu den wirtschaftlichen Verhältnissen, zu den allgemeinen Lebensstandards und den Mentalitätsunterschieden zwischen Ost- und Westdeutschen. Darüber hinaus wurde nach Zukunftsaussichten gefragt und nicht zuletzt eine zusammenfasende Bewertung zum Prozess der Wiedervereinigung ermittelt.
Nahezu 220 Personen beteiligten sich an der Umfrage und zeigten somit nicht nur unmittelbares Interesse an der Arbeit der Schüler*innen, sondern spiegelten auch ein interessantes Stimmungsbild der Bürger*innen unserer Region.

Ergebnisse:
Wirtschaftliche Unterschiede zwischen Deutschland Ost und West
Etwa 70-80% der Umfrageteilnehmer erkennen mehr oder weniger deutliche Unterschiede in der wirtschaftlichen Situation allgemein und den privaten, wirtschaftlichen Verhältnissen der Bürger in den alten und neuen Bundesländern. Den Westdeutschen geht es nach Ansicht der überwiegenden Mehrheit besser als den Menschen in Ostdeutschland. Ungeachtet dessen sehen 70% die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands positiv.
Auch in Bezug auf den allgemeinen Lebensstandard (z.B. allgemeine Lebensverhältnisse, Warenangebot, Wohnen und Straßenbau) sieht jeder Zweite die Bürger in den alten Bundesländern im Vorteil. Etwa 28% erkennen keinen Unterschied.

Ost- und Westdeutschland und die Demokratie
Deutschland und das Demokratieverständnis: ist die Demokratie die beste Staatsform für unser Land? Eindeutig bejahen dies etwa 70% der Teilnehmer*innen, weitere 20% sehen das im Grunde auch so, allerdings mit Einschränkungen.
Unterscheiden sich die Menschen in Ost- und Westdeutschland in Bezug auf die Akzeptanz der Demokratie? In der Tat sehen mehr als die Hälfte (ca. 53%) einen Unterschied und billigen den Westdeutschen hier die größere Akzeptanz zu; Etwa 21% sehen hingegen keinen Unterschied.

Mentalitätsunterschiede zwischen ost- und westdeutschen Regionen?

Gibt es einen Mentalitätsunterschied – also: gibt es den typischen „Ossi“ und den typischen „Wessi“?
Mehr oder weniger stark ausgeprägt sehen dies nahezu 70% der Teilnehmer*innen der Umfrage. Interessant in diesem Zusammenhang: Schüler*innen erkennen hier weniger stark einen Unterschied. Jeweils 27 bis 29% sehen deutliche, weniger starke oder keine Unterschiede! Ein Indiz dafür, dass Ressentiments allmählich schwinden?

Deutsche Einheit – Erfolg oder Misserfolg, Wohl oder Wehe?
Hand aufs Herz: Sind wir -30 Jahre nach Öffnung der Grenzen- ein Volk geworden? Die Teilnehmergruppen antworten hier sehr unterschiedlich! Eine relative Mehrheit von 36% meint, dass der Prozess noch andauert. Für Schüler ist die Einheit mit 75% Stimmanteilen bereits Tatsache. Das lässt für die Zukunft hoffen!
Über die Gruppen hinweg mein ca. 58%, dass ein Zusammenwachsen zunehmend besser gelingt. 20% sind hingegen der Ansicht, dass der Graben wächst.
Gewinner und Verlierer der Einheit, gibt es die?
Hier werden Deutungsunterschiede sichtbar: bedeutet „Gewinner zu sein“, dass Freiheit gewonnen wurde, oder bedeutet es „Verlier“ zu sein, weil das bisherige System komplett aufgegeben werden musste?  Entsprechend unterschiedlich fallen die Reaktionen aus.
Der überwiegende Teil (68%) der Teilnehmer befürwortet auf jeden Fall, dass das Grundgesetz in seiner ursprünglichen Form beibehalten, auch wenn 20% es gerne gesehen hätten, wenn geeignete Teil der Verfassung der DDR übernommen worden wären. Etwa 46% waren zudem der Ansicht, dass positive Aspekte des sozialstaatlichen Systems der DDR in den gemeinsamen Staat hätten berücksichtigt werden können.
Alles in allem wird der Prozess der deutschen Wiedervereinigung positiv gesehen. Knapp 65% sehen den Zusammenschluss als gelungen, oder sehr gelungenes Projekt!

Positive Zukunftsaussichten
Diese positive Sicht wirkt sich auch auf die Zukunftsaussichten für das geeinte Deutschland aus: 78% werfen einen positiven oder sehr positiven Blick nach vorn.
Deutschlands Zukunft innerhalb Europas bewerten 62% positiv bzw. sehr positiv.
Nahezu 39% möchten, dass Deutschland den Prozess der europäischen Einigung vorantreiben soll und weitere 32% sehen Deutschland dabei in einer Führungsrolle.

Alles in allem zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass das Werk der vergangenen 30 Jahre positiv betrachtet wird, ohne zu übersehen, dass es eine Reihe von Aufgaben gibt, die bewältigt werden müssen.
30 Jahre Mauerfall- Ingo Espenschieds Doku-Live für 9. und 10.Klässler
Ingo Espenschied, Journalist und Politologe, präsentierte den Schülerinnen und Schülern der Freiherr-vom-Stein-Schule und weiteren interessierten Bürgern aus Hünfelden am 29.10.19 in der Mehrzweckhalle Dauborn eine Reihe wissenswerter und interessanter Details über die Hintergründe des Mauerfalls vor genau 30 Jahren. Ermöglicht wurde dieser mit zahlreichen Bildern und Kurzfilmen versehene multimediale Vortrag durch die Unterstützung der Gemeinde Hünfelden und dank der Organisation des Schulsozialarbeiters der Freiherr-vom-Stein-Schule Oliver Hartmann und der Europaschulkoordinatorin Theresia Reitz.
Bereits in ihren Begrüßungsworten verwies Schulleiterin Judith Lehnert darauf, dass die Einheit Deutschlands keine Selbstverständlichkeit sei und dass die Deutschen zuvor über 40 Jahre in einem geteilten Land leben mussten. Nicht umsonst werde der 9. November als Schicksalstag der Deutschen bezeichnet. Umso erstaunlicher sei es, dass der Fall der Berliner Mauer das Ergebnis einer friedlichen Revolution gewesen ist. Der Mut der Bürgerinnen und Bürger sich für die Demokratie und Freiheit in große Gefahr zu begeben, solle für uns heute beispielhaft sein, forderte sie, bevor Ingo Espenscheid seine Präsentation mit historischen Bildern zur Berliner Mauer startete.
Er traf mit seinem Format genau den Geschmack der Schüler*innen der Freiherr-vom-Stein-Schule und der Besucher. In seiner Präsentation gelang es ihm, den Bogen vom Bau der Mauer am 13. August 1961 bis zu ihrer, von den meisten Menschen als Sensation empfundenen Öffnung am 9. November 1989, zu spannen.
„Doku live“, so der Titel der Präsentationsformats, bedient sich bei der Wissensvermittlung attraktiver Methoden: Video- und Audioclips werden gekonnt verbunden mit kurzen und spannenden Zusatzinformationen durch den Moderator.
So gelang es, das Auditorium auf eine spannende Zeitreise mitzunehmen und Eindrücke einer zunächst tragischen Geschichte zu vermitteln. Die Teilung Deutschlands wurde „vollendet“ durch den Bau der Berliner Mauer und bedeutete für viele deutsch-deutsche Familien eine Trennung über Jahre hinweg. Zugleich wurden die Bürger der DDR in ihrer Reise- und Bewegungsfreiheit von nun an weiter eingeschränkt.
Die Epoche des „Kalten Krieges“ wurde sukzessive durch Konsultationen zwischen den Präsidenten und den Administrationen der USA und der Sowjetunion in eine Entspannungsphase überführt, an deren Ende die Öffnung der Mauer am 9. November 1989 stand.
Für den gelungenen und anschaulichen Vortrag erhielt Ingo Espenschied viel Applaus. Im Anschluss stand er noch den Fragen der Schülerinnen und Schüler Rede und Antwort.

Besuch im Herzen der Demokratie Hessens

Am 26.09.2019 statteten die Klassen 9Ra und 9Rb auf Einladung des Landtagsabgeordneten Joachim Veyhelmann dem Hessischen Landtag, gemeinsam mit ihren PoWi-Lehrern Katharina Mohri und Dietmar Langusch, einen Besuch ab.
Da die Parlamentarier sich derzeit in einer Plenumswoche (Sitzungswoche) befinden, hatten sich die Gäste der Freiherr-vom-Stein-Schule zunächst einem Sicherheitscheck zu unterziehen, bevor es mit dem Besuchsprogramm los ging.
Zunächst unterrichtete Herr Weber vom Referat Bildung der Landtagsverwaltung über den historischen Werdegang des heutigen Landtagsgebäudes. 1837-1842 durch die Herzöge von Nassau in Wiesbaden als Schloss erbaut, diente es zwischen 1866 bis 1918 den Deutschen Kaisern als Residenz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss in mehreren Bauabschnitten zum Sitz des Hessischen Landtags umfunktioniert.
Neben architektonischen Besonderheiten wurden den Schüler*innen auch eine Vielzahl von Informationen über die politische Arbeit des Landtags vermittelt. Hierbei ging es beispielsweise um Funktion und Aufgaben des Landtagspräsidiums, der Regierung, sowie die politische Arbeit der Abgeordneten in Fraktionen, Fachausschüssen und im Plenum.  Auch der Weg bis zur Verabschiedung eines Gesetzes wurde skizziert und eine Reihe wichtiger Informationen zur Arbeit im Parlament gegeben.
Die abschließenden Informationen bereiteten den nächsten Programmpunkt vor, den Besuch auf der Zuschauertribüne. Hier hatten die Schüler*innen die Gelegenheit, das Parlament in Aktion zu erleben. In der "Aktuellen Stunde" wurden verschiedene Themen der Landespolitik debattiert und so entstand ein erster Einblick in die parlamentarische Arbeit mit einem regen Austausch von Pro und Contra Argumenten.
Abschließend nahm sich Herr Veyhelmann Zeit, um sich den Fragen der beiden Klassen zu stellen. Er war sichtlich erfreut, dass unsere Schüler*innen nicht nur eine reine Konsumentenhaltung einnahmen, sondern durch ihre Fragen zeigten, dass sie am Thema und an der Arbeit der Abgeordneten und des Landtags auch echtes Interesse haben.
So endete ein interessanter Tag in der Landeshauptstadt Wiesbaden und klar ist: zur Nachahmung empfohlen!
Dauborner Schüler haben gewählt
200 Neunt- und Zehntklässler erproben Europäisches Wahlsystem


Wahlen sind ein wesentliches Element der Demokratie. Eine zunehmende Zahl wahlberechtigter Erwachsener verzichten jedoch auf die Chance, durch ihre Stimmabgabe die politischen Geschicke mitzubestimmen. Wahlmüdigkeit ist also ein ernst zu nehmendes Problem. Um dem entgegen zu wirken und junge Menschen frühzeitig mit dem Thema „Wahlen“ vertraut zu machen, entschied die Dauborner Freiherr-vom-Stein-Schule, an den Juniorwahlen zur Europawahl teilzunehmen.
Rund 200 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 waren aufgerufen, sich zwischen dem 21. und 23. Mai 2019 an den Juniorwahlen zu beteiligen.
Alles lief ab, wie bei den „Großen“. Jede Schülerin, jeder Schüler erhielt eine Wahlbenachrichtigung, die er/sie samt Lichtbildausweis den anwesenden Wahlhelfern vorzulegen hatte, bevor der Wahlzettel ausgegeben wurde. Das Amt der Wahlhelfer wurde ebenfalls von Schülern (der Jahrgangsstufe 9) wahrgenommen.
Die Wahlen liefen reibungslos ab. Die unterrichtliche Vorbereitung hatte offensichtlich gewirkt. Einige Stunden des Unterrichts im Fach „Politik und Wirtschaft“ bereiteten auf den Wahlgang vor. Darüber hinaus hatten die Schüler die Möglichkeit, sich über die Positionen der Parteien zu den Sachfragen rund um die Europäische Union zu informieren. Die Freiherr-vom-Stein Schüler konnten im Rahmen eines Projekttages „Politik ganz nah!“ erleben und verfolgten eine Podiumsdiskussion mit sieben Abgeordneten unterschiedlicher Parteien.
All das führte letztendlich dazu, dass etwa 77,4% der wahlberechtigten Schüler*innen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten –zur Nachahmung empfohlen!
Am Freitagnachmittag saß ein fünfköpfiges Gremium zusammen und nahm die Auszählung der Stimmen vor. Auch dies lief ab, wie bei einer „richtigen“ Wahl. Bis Freitag 18 Uhr musste das Wahlergebnis online an den zentralen Veranstalter der Juniorwahlen in Berlin mitgeteilt werden.
Auf der Webseite www.juniorwahl.de steht das Ergebnis am Sonntag ab 18 Uhr zur Verfügung und kann auf der entsprechenden Homepage abgerufen werden. Zu einer Zeit, bei der die ersten Hochrechnungen der Europawahl über den Bildschirm der heimischen Fernsehgeräte flimmerten.
Mit Spannung ist zu erwarten, wie dicht das Wahlergebnis der Jugendlichen am offiziellen Wahlergebnis der Europawahl liegt.
Das Ergebnis in Dauborn sah einen klaren Sieger: Bündnis 90/Die Grünen siegten mit 39,7% klar. Mit deutlichem Abstand folgten die Freien Wähler (10,6%) und mit jeweils 9,3% SPD und die LINKE.
Damit folgten die Schüler einem klaren Trend: auch bundesweit siegten die Grünen mit über 33% (Hessen: 39,1%), lediglich die Freien Wählern sahen in der Freiherr-vom-Stein-Schule deutlich besser aus als in Hessen (1,0%) oder auch bundesweit (1,3%).
Politik ganz nah! Schüler*innen der Freiherr-vom-Stein-Schule diskutieren mit Politikern über europäische Themen
Die Freiherr-vom-Stein-Schule Dauborn ist die einzige Europaschule des Landkreises. Die Idee „Europa“ soll aber nicht mit dem entsprechenden Zertifikat enden, sondern soll gelebt werden. In diesem Sinne stand der Projekttag am 03. Mai 2019 unter dem Motto: „Our Friday for Future!“
Zahlreiche Projekte standen am vergangenen Freitag auf dem Plan der Klassen 1 bis 10 und ersetzten den regulären Unterricht an diesem Tage.
Die Jahrgangsstufen 9 und 10 werden an den „Juniorwahlen“ zum Europäischen Parlament teilnehmen und wollten sich daher noch einmal genau informieren, welche Positionen die Parteien zum Thema Europa und Europäische Union vertreten.
Abgeordnete von sieben Parteien zeigten unmittelbares Interesse an der Teilnahme zur Gesprächsrunde und stellten sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Mit Michael Gahler (CDU), war ein aktiver Europaparlamentarier zu Gast und mit Christine Anderson (AfD) und Engin Eroglu (FREIE WÄHLER) zwei aktuelle Kandidaten für die diesjährige Europawahl. Mit dem bundesweiten Plätzen acht (AfD) bzw. zwei (FW) bestehen auch gute Aussichten, dem neuen Parlament in Brüssel anzugehören. Marius Weiß (SPD), Marion Schardt-Sauer (FDP) und Jan Schalauske (DIE LINKE) sind aktuell Landtagsabgeordnete und zeigten sich bestens informiert auch in Sachen „Europa“. Dem stand auch Dr. Sebastian Schaub als Vertreter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN als Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung in keiner Weise nach.
Mit großer Neugier lauschten die gut 140 anwesenden Schüler*innen und deren Lehrer den Ausführungen der Abgeordneten. Eine elfköpfige Schülergruppe hatte sich gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter Dietmar Langusch intensiv auf die bevorstehende Podiums-diskussion vorbereitet und trafen mit ihren Fragen ganz offensichtlich den Geschmack ihrer Mitschüler*innen.
Den Abgeordneten wurde hierbei einiges abverlangt: zu einigen Fragen hatten sie ihre Positionen innerhalb einer Minute Redezeit zu verdeutlichen, was im Großen und Ganzen gelang, aber immer wieder auch zu entsprechenden Hinweisen durch den Moderator führte. Zudem wurden Halbsätze in den Raum gestellt, die durch die Politiker*innen aus ihrer Sicht zu vervollständigen waren. Einige Fragen forderten klare „ja / nein-Positionen“ ab. Um die kenntlich zu machen, lagen grüne (ja) und rote (nein) Karten parat, die dem Auditorium deutlich aufgezeigt werden mussten.
Die einführenden Fragerunden beschäftigten sich mit folgenden Kernthemen:
    1. Klimaschutz: Alle Abgeordneten sahen dies als vorrangige Aufgabe und wollen durch geeignete Maßnahmen den voranschreitenden Klimawandel stoppen. Alle Bürger seien in der Pflicht, sich verantwortlich zu verhalten. Einzig Christine Anderson (AfD) räumte hier den Menschen einen weniger großen Einfluss auf das Klima zu.
    2. Änderung der Urheberrechtsreform (Änderungen des Artikel 13 bzw. 17): für die anwesenden Schüler*innen ein besonders interessantes Thema. Nachdem das Europaparlament bereits mit großer Mehrheit einer Änderung zugestimmt hatte und die Regierungschefs dies entsprechend bestätigt hatten, wollten die Moderatoren wissen, wie die anwesenden Abgeordneten dazu stehen. Interessant war, dass außer Michael Gahler (CDU), alle anderen eine Änderung ablehnten. Da waren sie sich mit den Schülern einig – keiner zeigte eine grüne Karte.
    3. Soziales versus Sicherheit – Widerspruch oder nur im Gleichtakt lösbar? Die meisten Abgeordneten wollten nur schwer einem der beiden Aspekte den Vorrang einräumen, sondern sahen beides als wesentliche Punkte, die auch beide gleichermaßen angepackt werden müssen. Klar hingegen positionierte sich Jan Schalauske (DIE LINKE). Er sieht, dass die Lösung sozialer Ungerechtigkeiten klare Priorität haben müssen.
Im Anschluss daran waren tatsächlich alle gefordert. Ein „Speed Dating“ war angesagt. Schülergruppen von jeweils 15 bis 20 Schüler*innen wechselten in einem festgelegten zeitlichen Intervall von Politiker*in zu Politiker*in. Somit kam jede/r mit jedem ins Gespräch. Betrachtete man die Gruppen, fand rasch ein intensiver Austausch statt.
Die Schülergruppen konnten Fragen ihres Interesses an die Politiker*innen richten, oder eben auch umgekehrt. Das funktionierte prächtig! So funktioniert „Politik ganz nah“.
Die abschließende Runde widmete sich der Frage zur Vision der EU: Die Vereinigten Staaten von Europa – ein Modell der Zukunft? Die meisten Abgeordneten sehen dies zwar als Vision, aber auch als Modell in eher ferner Zukunft. Zurzeit ist es wohl nicht so weit. Deutlicher distanzierter äußerten sich Christine Anderson und Jan Schalauske, wenngleich aus unterschiedlicher Perspektive: Schalauske sieht die EU in einer existenziellen Krise und hier sei erst einmal aufzuräumen und Anderson vertrat eine grundlegende Position ihrer Partei: Europa muss eine Gemeinschaft starker Nationalstaaten sein – die Vereinigten Staaten von Europa braucht es nicht.
Einigkeit gab es zum Ende der Veranstaltung: das war eine gelungene Veranstaltung und alle waren froh, dass junge Menschen auch ganz offensichtlich per se nicht politikmüde sind.
Und auch die Schüler*innen positionierten sich klar: solche Veranstaltungen sind wichtig – mehr davon!

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