06.02.2018
Unser Buddy Projekt geht weiter
Bewegungsreiches Training für Grundschüler zur Gewaltprävention und Förderung sozialer Kompetenzen
Als Europaschule bieten sich uns viele Möglichkeiten, besondere Projekte zu realisieren und zu finanzieren. So gehört die wöchentliche Schulung der BuddY- Pausenhelfer schon im dritten Jahr zu diesen Europaprojekten, und zwar im Bereich
INDIVIDUALISIERTES LERNEN UND UNTERRICHTSENTWICKLUNG.
So konnten wir Pausenspiele anschaffen und bereits mehrere Schulungstage mit externen Trainern veranstalten.
Auch in diesem Jahr erlebten die Kinder der BuddY- AG einen Schulungstag , diesmal mit dem Taekwondo- Trainer Sascha Lange vom Turnverein Mensfelden.
Wer sind die BuddYs?Seit vierJahren gibt es diese AG in der Grundschule. In einer Wochenstunde findet ein Training für Pausenhelfer statt unter Berücksichtigung der Grundsätze im BuddY- Programm:
Aufeinander achten.
Miteinander lernen.
Füreinander da sein.
Im Juli 2014 wurde eine Fragebogenaktion unter Grundschülern durchgeführt, um ein Mandat für eine BuddY- AG zu erhalten. Die Auswertung ergab: Die Mehrheit der Kinder wünscht sich „Schönere Pausen für alle“.
Seit dem Schuljahr 2014/15 entwickelten Grundschulkinder der Klassen 3-4 in der AG Wege, um die Pausen konfliktfreier zu gestalten. Dafür wurde ihre Wahrnehmung geschult, um Stimmungen zu erkennen, im Rollenspiel geübt, wie man Kinder ansprechen kann und in jeder AG-Stunde reflektiert, wie die Pausen der vergangenen Woche waren. Dabei wurden auch die Schritte des Friedensstifter- Programms geübt, um Streitsituationen zu klären.
Folgende Qualitätsleitziele werden mit der AG verfolgt:- Peergroup- Education (von-, für-, miteinander lernen),
- Partizipation ( aktive Schülerbeteiligung fördern),
- Lebensweltorientierung (Bezug zum Schüleralltag schaffen),
- Selbstwirksamkeit ( Selbstvertrauen stärken).
Im Schuljahr 2017/18 nehmen 26 Kinder der 3. und 4. Klasse an der AG teil. Die Pausenhelfer führen in Eigenverantwortung eine Ausleihe von Spielen in den großen Pausen durch. Bei der Auswahl der Spiele waren sie beteiligt. Außerdem kümmern sie sich um Kinder, die keinen zum Spielen finden oder sich beim Spielen wehgetan haben.
Marie- Jane (Klasse 3b) meint: “Ich bin gerne bei Buddy, weil man da sinnvolle Sachen fürs Leben lernen kann.“ Und Justin (Klasse 3d) sagt: „…ich habe herausgefunden, wie wir anderen helfen…und ich hoffe, dass sich andere auch anmelden.“
Der Schulungstag (06. Februar 2018)Die Mädchen und Jungen der BuddY- AG erlebten mit Sascha Lange und ihren AG-Leiterinnen Christina Weber und Ulrike Weber-Hellstern einen bewegungs- und abwechslungsreichen Schulmorgen in der Valeske Halle in Mensfelden. In vielfältigen Partnerübungen probierten sie Griffe der Selbstverteidigung aus, beschäftigten sich mit ihrer Körperhaltung und übten spielerisch, wie man Aufgaben kooperativ mit der gesamten Gruppe lösen kann. Was sich teilweise wie eine Sportstunde anfühlte, wurde auch immer wieder besprochen und reflektiert.
Die Kinder der BuddY- AG haben an diesem Tag nicht nur neue Kenntnisse für die Arbeit als Pausenhelfer gewonnen, sondern auch ihre Persönlichkeit weiterentwickelt. Sie wissen nun, wie wichtig eine aufrechte Körperhaltung ist, dass man dem Gesprächspartner in die Augen schaut und mit welchen Handgriffen man sich bei einem Angriff schnell befreit. Außerdem trug dieser Tag auch dazu bei, dass die Kinder sich besser kennen lernten, die normalerweise in acht verschiedenen Klassen unterrichtet werden.
FeedbackIn der AG- Stunde drei Tage später gaben die Kinder ein positives Feedback :
Viele lobten, dass ihnen die Spiele und die Griffe zur Selbstverteidigung sehr gut gefallen haben. Lenny (Klasse 3a) hebt das Roboterspiel hervor, bei dem man sich blind von einem Partner führen lassen musste. Für fast alle Kinder war der „Bruchtest“ ein besonderes Erlebnis. Allen Kindern gelang es nach mehreren Versuchen, ein Brett in Hüfthöhe zu zertreten. Lucy (Klasse 3b) schreibt dazu:“ Für Kinder, die wenig Mut haben, war es sehr gut, weil sie Selbstvertrauen gewonnen haben.“ Romeo (Klasse 3a) lobt:“…, dass wir die Bretter behalten konnten.“
Alle Kinder beschrifteten ihre Bretthälften und nahmen sie stolz als Erinnerung mit nach Hause, wie es im abschließenden Gruppenfoto zu sehen ist.